Kletzin - von Fluchtlinien und Fixpunkten
In den leerstehenden Plattenbau eines kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern ziehen plötzlich 120Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan und Eritrea. Nur nach einer zweistündigen Wanderung entlang einer lange Alleestraße erreichen sie die Infrastruktur der nächsten Kleinstadt. Die Zeit ist geprägt von Skepsis und Annäherung, Ängsten und Hoffnungen.
Das neue Miteinander legt manch tiefe Wunde bloß und öffnet teils doch ungeahnte Türen für Beziehungen. Auf der Seite der Neuankömmlinge steht der erlittene Heimatverlust und die Herausforderung des Ankommens in der Fremde, auf der Seite der Alteingesessenen stehen die Fluchtgeschichten der Region nach dem zweiten Weltkrieg und die Verarbeitung des geteilten Deutschlands.
Die Gegenüberstellung von Gesprächen über Heimat, Flucht, Ankommen, Fremde, Offenheit und Ablehnung zeigt eine oft verblüffende Ähnlichkeit der Geschichten.
So wird das Haus am Dorfrand für eine Zeit exemplarischer Austragungsort von völlig neuer Begegnung mit dem Anderen und dadurch mit sich selbst.